Deut­sche Islam­kon­fe­renz (DIK) auf­lö­sen und inte­gra­ti­ons­po­li­tisch main­strea­men

Sachstand AK Polis | Nr. 2 | 31. Januar 2025: Deutsche Islamkonferenz (DIK) auflösen und integrationspolitisch mainstreamen

Pro­blem

Die Deut­sche Islam­kon­fe­renz (DIK) wur­de 2006 vom dama­li­gen Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Wolf­gang Schäub­le (CDU) ins Leben geru­fen und läuft aktu­ell in Pha­se 5 unter Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD). Laut Ent­wurf des Bun­des­haus­halts­plans 2025 (Ein­zel­plan 06) will das Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Hei­mat (BMI) die DIK mit 7,6 Mil­lio­nen Euro bis 2028 wei­ter­fi­nan­zie­ren, um eine »ver­bes­ser­te reli­gi­ons- und gesell­schafts­po­li­ti­sche Inte­gra­ti­on der mus­li­mi­schen Bevöl­ke­rung in Deutsch­land« zu errei­chen.

Aus inte­gra­ti­ons­po­li­ti­scher Per­spek­ti­ve ist die DIK geschei­tert – auf­grund der fol­gen­den Defi­zi­te: Struk­tur­be­zo­ge­ne, poli­ti­sche Auf­wer­tung von Posi­tio­nen extre­mis­ti­scher Ideo­lo­gien bspw. Mus­lim­bru­der­schaft und Mil­li Görüş; Ein­fluss­mög­lich­kei­ten für aus­län­di­sche Auto­kra­tien über das Poli­tik­feld »Islam«; ver­schach­tel­te, intrans­pa­ren­te staat­li­che Finan­zie­rung von Moschee­per­so­nal und Ima­men; Rechts­an­ma­ßung der Bun­des­re­gie­rung durch Über­nah­me von reli­gi­ons­po­li­ti­schen Kom­pe­ten­zen der Län­der; man­gel­haf­te Ziel­de­fi­ni­ti­on, feh­len­de Wirt­schaft­lich­keit und Finanz­kon­trol­le; anhal­ten­de Bera­tungs­re­sis­tenz der Vertreter:innen der Bun­des­re­gie­rung in dem For­mat der DIK bei kri­ti­schen und frei­heit­li­chen Stim­men. Ins­ge­samt geht der Ansatz der DIK fehl, da sie auf eine reli­giö­se Grup­pen­iden­ti­tät statt indi­vi­du­el­ler Selbst­be­stim­mung abstellt und regel­mä­ßig gesamt­ge­sell­schaft­li­che Debat­ten auf inner­re­li­giö­sen Dia­log ver­engt.

Dar­über hin­aus fehlt nach knapp 20 Jah­ren (und fünf Pha­sen) trotz umfang­rei­cher staat­li­cher För­de­rung eine soli­de empi­ri­sche Basis dar­über, wie vie­le der als »mus­li­mi­sche Bevöl­ke­rung« eti­ket­tier­ten Men­schen tat­säch­lich reli­gi­ös prak­ti­zie­ren und wel­cher Glau­bens­rich­tung sie ange­hö­ren. Statt­des­sen erfolgt über das Instru­ment der DIK eine reli­gi­ös-kol­lek­ti­vis­ti­sche »Ein­ge­mein­dung« von Per­so­nen allein des­halb, weil sie oder ihre Vor­fah­ren aus mehr­heit­lich isla­misch gepräg­ten Län­dern stam­men. Damit blo­ckiert die DIK eine sach­ge­rech­te, moder­ne Inte­gra­ti­ons­po­li­tik und bin­det Steu­er­gel­der, die an ande­rer Stel­le wirk­sa­mer zur Ver­bes­se­rung der gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be ein­ge­setzt wer­den könn­ten.

Lösung

Die Deut­sche Islam­kon­fe­renz (DIK) wird nach Abschluss der Pha­se 5 auf­ge­löst (Gesamt­lauf­zeit 2006 – 2025).

Die Haus­halts­mit­tel aus dem Ent­wurf des Bun­des­haus­halts­plans 2025 (Ein­zel­plan 06) in Höhe von 7,6 Mil­lio­nen Euro wer­den in die regu­lä­re Inte­gra­ti­ons­po­li­tik über­führt. Denn bewähr­te Ansät­ze der Extre­mis­mus­prä­ven­ti­on und Demo­kra­tie­bil­dung stär­ken die indi­vi­du­el­le Selbst­be­stim­mung und das Ver­ständ­nis für die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung. Inte­gra­ti­on wird nicht durch staat­li­che För­de­rung des Islams, son­dern durch Spra­che, Bil­dung und Arbeit erreicht.


Sach­stand AK Polis | Nr. 2 | 31. Janu­ar 2025: Deut­sche Islam­kon­fe­renz (DIK) auf­lö­sen und inte­gra­ti­ons­po­li­tisch main­strea­men (PDF)