
Interviewer im Based-Podcast: Benjamin Scherp und Dominik Steffens
Ausgewählte Zitate:
- »Wir werden zu 100 Prozent von Muslimen bedroht. Es gibt keine rechtsextreme weiß-deutsche Gruppe, die uns bedroht – wovon viele Menschen so automatisch mal ausgehen. Das macht uns wütend, weil das bedeutet, dass keine Sensibilisierung dafür da ist, dass in der muslimischen Community viel Gewalt und Aggression gegenüber andersdenkenden Muslimen existiert.« (Min. 04:27)
- »Obwohl die Regierung immer wieder beteuert hat, dass liberale islamische Stimmen auch ihren Platz auf der Islamkonferenz haben sollen, haben sie explizit die einzige liberale Moschee ausgegrenzt.« (Min. 10:45)
- »Die reichen islamischen Länder – Katar, Saudi-Arabien, die Emirate – haben ein Interesse daran, dass ein sehr orthodoxer, traditioneller und patriarchaler Islam existiert, um ihre Macht zu sichern. Auch die Türkei unter Erdoğan hat viel Einfluss auf das, was hier in Deutschland passiert… gegen diese Einflüsse schaffen wir Liberale uns nicht zu stellen, weil wir weder die Machtposition noch die finanziellen Ressourcen besitzen.« (Min. 16:37)
- »Die meisten in der deutschen Politik gehen an den Islam so heran, als könne er ›verkirchlicht‹ werden. Das ist ein Denken von Christen oder von Atheisten, die christlich sozialisiert wurden: Für sie funktioniert Religion über Institutionen, über ein Studium, eine Ordination, eine Berufung. Aber dieses gesamte Konzept ist christlich – im Islam gibt es das nicht.« (Min. 24:34)
- »Man muss sich die Parallelgesellschaften in dieser Stadt anschauen – in Wedding, Neukölln, Spandau, Steglitz, Kreuzberg. Schaut euch an, wie Frauen und Mädchen dort leben, wie ihr Alltag abläuft. Ein Ehrenmord ist es deshalb, weil sich die Täter auf die Ehre beziehen. (32:02)
- »Der Begriff ›antimuslimischer Rassismus‹ ist für mich nicht akzeptabel – meine Religion ist keine Rasse.« (Min. 32:30)
- »Auf der Deutschen Islamkonferenz wird nicht zugelassen, dass wir religionsbedingte Gewalt thematisieren. Aber es gibt sie – denn wenn ein Täter sagt: ›Meine Religion erlaubt mir das‹, dann ist es genau das: religionsbedingte Gewalt.« (Min. 38:02)
- »Das Ablegen des Kopftuches war [im Fall Hatun Sürücü] eine Todsünde – im wahren Sinne des Wortes. Ist das Rassismus, wenn ich das beschreibe?« (Min. 39:00)
- »Der Politische Islam ist immer weiter unterstützt worden. Deswegen haben wir es mit radikaleren Kräften zu tun, die einen Islam verbreiten, der meiner Ansicht nach nicht demokratisch ist. So haben die Islamverbände und die Politik die Deutungshoheit über den Islam an sich gerissen und machen damit Politik. Für mich hat sich die Deutsche Islamkonferenz schon nach Phase 1 im Jahr 2009 erledigt.« (Min. 43:02)
Welcher Islam kann zu Deutschland gehören? | 11.02.2025 | 1:04:52 Min. | Episode 67