
Frederik Schindler beschreibt den zunehmenden sozialen Druck und religiöse Zwangsmaßnahmen an Schulen in Deutschland, wenn am Abend des 28. Februar 2025 der islamische Fastenmonat Ramadan beginnen wird:
»Bereits seit einigen Jahren berichten Lehrer, dass Konzentration und Leistung abfallen, wenn schon die Kleinsten den ganzen Tag auf Essen und Trinken verzichten. Sie berichten, dass einige der Fastenden den Sportunterricht oder Prüfungen verweigern. Und sie berichten, dass vermehrt andere Kinder mit muslimischem Hintergrund dazu gedrängt werden, sich ebenfalls an die religiösen Speisegesetze zu halten. Hier ist die Religionsfreiheit in Gefahr. Denn diese muss unbedingt auch die Freiheit von Religion beinhalten – also auch die Freiheit, nicht zu bestimmten religiösen Praktiken genötigt zu werden.«
Schindler verweist darauf, dass diese Entwicklung nicht neu sei. Bereits eine Studie des Berliner Vereins Demokratie und Vielfalt (Devi) aus dem Jahr 2021 zeigte, dass an Schulen mit hohem Anteil muslimischer Schüler während des Ramadans sozialer Zwang und Mobbing herrscht: Nicht-fastende Schüler werden stigmatisiert, Lehrkräfte fühlen sich überfordert und schweigen.
Schweigen der Politik: Falsch verstandene Toleranz als islamistische Lobbyarbeit
Politiker, die zum Ramadan höfliche Grußbotschaften an Muslime senden, ignorieren oft die Schattenseiten des Fastenmonats, so Schindler. Dabei hätte es höchste Priorität, nicht-religiöse Schüler vor dem Druck islamistischer Kreise zu schützen:
»Wer den Islam im Namen des Antirassismus vor Kritik schützen will, wirkt auf Kosten derjenigen freiheitsliebenden Muslime und anderer Menschen, die weltweit unter dem politischen Islam, seinen Tugendvorstellungen sowie Verhaltens‑, Kleider- und Geschlechternormen leiden; die sich gegen eine orthodoxe Islamauslegung wenden und für bürgerliche Freiheiten kämpfen.
In diesem Fall werden die betroffenen Kinder und Jugendlichen, die insbesondere während des Ramadan von Mitschülern zur Einhaltung strenger Regeln gedrängt werden, mit den Sittenwächtern in ihrem Umfeld allein gelassen.
Es geht um eine Verteidigung der Rechte der Einzelnen gegen das Kollektivdenken der religiösen Gemeinschaft, in diesem Fall der Umma – also gerade nicht um eine ressentimentbehaftete Wesenszuschreibung von Merkmalen. Wer diese Verteidigung aus falsch verstandener Toleranz unterlässt, betreibt letztlich Lobbyarbeit für islamistische Akteure, die schon über das Leben der Kleinsten mit autoritären Normen bestimmen möchten.«
Der Artikel zeigt Parallelen zu Scharia-Staaten wie Iran oder Saudi-Arabien, wo Fastenbrecher drakonisch bestraft werden:
»Diese Sichtenwächter an deutschen Schulen setzen übrigens das um, was in mehreren Ländern mit dem Islam als Staatsreligion der Staat erledigt, mit teils drakonischen Strafandrohungen. Etwa im Iran bestraft das islamistische Regime immer wieder Fastenbrecher, die vor dem Sonnenuntergang in der Öffentlichkeit essen oder trinken. Teilweise werden ihnen Geldstrafen auferlegt, teils werden sie sogar verhaftet, mit Peitschenhieben bestraft oder auf den Straßen von den Revolutionsgarden schikaniert.«
➡️ Weiterlesen in Die Welt: Islamistische Sittenwächter an Schulen – und die Politik schaut weg (archiviert)