IWP-State­ment gegen die Ver­harm­lo­sung von Isla­mis­mus anläss­lich der Demons­tra­ti­on von Schura, Die Lin­ke und Jusos am 5. Juni in Ham­burg

Die Initiative International Women in Power (IWP) hat heute in Hamburg gemeinsam mit mehreren säkularen Organisationen vor der Verharmlosung islamistischer Gewalt und vor der Allianz einer Demonstration gewarnt, zu der die Schura Hamburg, Die Linke Hamburg und die Jusos Hamburg aufgerufen haben.

Hin­ter­grund

Seit dem Jahr 2012 hat die Stadt Ham­burg mit meh­re­ren Islam­ver­bän­den, dar­un­ter die Schura Ham­burg (SCHURA – Rat der isla­mi­schen Gemein­schaf­ten in Ham­burg), einen Staats­ver­trag geschlos­sen, der unter ande­rem die Durch­füh­rung von Islam­un­ter­richt an öffent­li­chen Schu­len, die reli­giö­se Betreu­ung in Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten, Sen­de­zei­ten in öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­an­stal­ten zum Zwe­cke der reli­giö­sen Ver­kün­dun­gen und die För­de­rung von isla­mi­scher Theo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Ham­burg regelt. Bis 2022 war auch das Isla­mi­sche Zen­trum Ham­burg (IZH) ein prä­gen­des Mit­glied der Schura. Das IZH stand unter dem direk­ten Ein­fluss der Isla­mi­schen Repu­blik Iran. Nach­dem die Kri­tik an die­sem Zusam­men­hang zuge­nom­men hat­te und die Aus­set­zung oder Been­di­gung des Staats­ver­tra­ges im poli­ti­schen Raum stand, trenn­ten sich zwar die Schura und das IZH for­mal – doch wur­de öffent­lich erklärt, dem IZH auch künf­tig »geschwis­ter­lich zur Ver­fü­gung« ste­hen zu wol­len. Das IZH wur­de über meh­re­re Jahr­zehn­te vom Ver­fas­sungs­schutz beob­ach­tet.

Im Juli 2024 wur­de das IZH schließ­lich vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um (BMI) ver­bo­ten. Zum Ver­bot erklär­te das BMI, dass das IZH eine isla­mis­ti­sche, tota­li­tä­re Ideo­lo­gie in Deutsch­land pro­pa­gie­re, sei­ne Teil­or­ga­ni­sa­tio­nen die Ter­ro­ris­ten der »Hizb Allah« unter­stüt­zen und einen aggres­si­ven Anti­se­mi­tis­mus ver­brei­ten.

Unter­stüt­zung durch AK Polis und säku­la­re Bünd­nis­se

Der Arbeits­kreis Poli­ti­scher Islam (AK Polis) mit den bekann­ten Mit­glie­dern Hour­vash Pour­ki­an, Necla Kelek und Ali Ertan Toprak warnt die Stadt Ham­burg und die Par­tei­en vor der mit der Schura ver­bun­de­nen Nähe zum Poli­ti­schen Islam, der Ver­harm­lo­sung des lega­lis­ti­schen und mili­tan­ten Isla­mis­mus und unter­stützt die Erklä­rung der Initia­ti­ve Inter­na­tio­nal Women in Power (IWP). Wei­te­re Bünd­nis­part­ner der Erklä­rung sind: Ver­ein Säku­la­rer Islam Ham­burg, Säku­la­res Forum Ham­burg, Kur­di­sche Gemein­de Deutsch­land und die Kul­tur­brü­cke Ham­burg.

In dem »IWP-State­ment zur heu­ti­gen Demons­tra­ti­on von Schura & Die Lin­ke« heißt es:

»Wir rufen alle Demo­kra­tIn­nen auf, mit uns ein Zei­chen zu set­zen – gegen Extre­mis­mus, poli­ti­sche Ver­harm­lo­sung und Ver­dre­hung von Tat­sa­chen.

Unser Pro­test rich­tet sich nicht gegen den Islam oder sei­ne fried­li­chen Anhänger*innen, son­dern gegen die zuneh­men­de Ver­brü­de­rung poli­ti­scher und zivil­ge­sell­schaft­li­cher Kräf­te mit reak­tio­nä­ren und extre­mis­ti­schen Grup­pen, die sich auf den Islam beru­fen.

Der Schul­ter­schluss mit Akteu­ren, die sich nicht klar und unmiss­ver­ständ­lich vom poli­ti­schen Islam und sei­nen men­schen­feind­li­chen Ideo­lo­gien distan­zie­ren, ist für uns nicht hin­nehm­bar.

Des­we­gen sagen wir »Nein« zum welt­wei­ten Isla­mo­fa­schis­mus – einer Ideo­lo­gie, die sich gegen Demo­kra­tie, Frau­en­rech­te, Säku­la­ris­mus, Mei­nungs­frei­heit sowie die Rech­te von Homo­se­xu­el­len, reli­giö­sen Min­der­hei­ten und Reli­gi­ons­frei­en rich­tet.

Die Hamas ist nicht nur eine Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on, die am 7. Okto­ber 2023 ein Mas­sa­ker an der israe­li­schen Zivil­be­völ­ke­rung ver­üb­te. Sie ist auch Teil eines glo­bal agie­ren­den Netz­werks isla­mis­ti­scher Unter­drü­ckung, das welt­weit Frei­heit und Men­schen­rech­te bedroht.

Wir erken­nen das Leid in Gaza an – aber wir benen­nen auch klar die Ursa­che: den reli­gi­ös moti­vier­ten Ver­nich­tungs­wil­len isla­mis­ti­scher Akteu­re mit dem erklär­ten Ziel, Isra­el von der Land­kar­te zu til­gen – ein Ziel, das seit der Staats­grün­dung Isra­els nach wie vor ver­folgt wird.

Wir for­dern alle demo­kra­ti­schen Par­tei­en auf, kla­re Gren­zen zu zie­hen und sich nicht län­ger mit Kräf­ten zu soli­da­ri­sie­ren, die unse­re frei­heit­li­che Grund­ord­nung unter­wan­dern und bekämp­fen.«